PETRA LOSSEN Fine Art

Art advisory and curation. Art dealing in the secondary market.

POLITICAL POETICAL 

Eine Gruppenausstellung kuratiert von Paco Barragán und Petra Lossen 

 

Dr. Leonhard Fopp, Inhaber der Galerie Kunst und Business in Zürichs historischer Trittligasse im Herzen der Altstadt, freut sich, diese anspruchsvolle, interdisziplinäre und internationale Ausstellung Political Poetical mit renommierten, erfolgreichen Künstlern zu verwirklichen. 

 

Werke von Pablo Picasso, Salvador Dalí, Santiago Sierra, Erwin Olaf, Chus García-Fraile, Nicola Verlato, Johan Wahlstrom, Johanna Reich, Gregory Herpe und Josie McCoy sind hier zu sehen, teilweise erstmals in der Schweiz. 

 

Kuratiert wird diese Ausstellung vom spanischen Kurator und Kunstschriftsteller Paco Barragán und der deutschen Kuratorin und Kunstberaterin Petra Lossen. Präsentiert wird eine Ausstellung als phantasievolle Mischung aus klassischen und zeitgenössischen Künstlern zu den Themen ‘politisch’ und ‘poetisch’. 

 

Das persönliche ist politisch ... und das politische ist poetisch, könnten wir hinzufügen. Über diesen berühmten sechziger Jahre Slogan, zu dem übrigens bis heute niemand behauptet der Autor gewesen zu sein, könnten wir zuversichtlich argumentieren, dass das politische poetisch ist. 

Wir oszillieren heute von Feudalismus zu Kapitalismus, von Nachhaltigkeit zu Engagement. In Zeiten rasanter Veränderung wird es zu einem faszinierenden Thema, zu untersuchen, wie das Politische 

 

poetisch sein kann und wie das Poetische äusserst politisch ist. Wir haben zur gleichen Zeit klassische Künstler wie Picasso und Dali in einem frischen Dialog mit zeitgenössischen Künstlern wie Santiago Sierra, Erwin Olaf oder Josie McCoy, um nur ein paar zu nennen. 

Die Ausstellung repräsentiert eine Übung in a-historischer oder trans-historischer Kuratierung, die uns hilft, darzustellen, dass die politisch-poetische Dialektik ein grosses Thema ist und immer war. 

 

Grundsätzlich können wir sagen, dass die Kunst und ihre Strukturen immer versuchen, sich neu zu definieren und nach neuen Wegen sucht, um den Herausforderungen der gesellschaftlichen Ansichten gerecht zu werden. Vielleicht geht es heute im Neoliberalismus nicht um Utopie oder anspruchsvolle, radikale Demokratie, sondern um bescheidenere Ziele: Das Überleben der Demokratie oder die Rückkehr, Zurückgewinnung bestimmter Vorteile eines Sozialstaates. 

 

Gegensätze inspirieren und animieren 

Die Ausstellung Political Poetical fügt sich in diesen faszinierenden, künstlerischen Diskurs ein und verfolgt die Fragen der Kunst, was Kunst machen kann und ob sie noch einen Ort des Widerstandes, der Kritik und der Opposition darstellen kann. 

Wenn für Hannah Arendt das Politische unvermeidlich mit Handlungen verbunden ist, die das Erscheinen des „Unbekannten“ ermöglichen, ist die Kunstwelt ein Ort der „konfliktbehafteten Einigkeit“ - wie Jacques Ranciére argumentieren würde - wo das Utopische, das Respektlose, das Radikale und das Unmögliche möglich ist. „Im Gegensatz zur üblichen Annahme“ - bestätigt Murray Edelman - „Kunst sollte als ein wichtiger und integraler Bestandteil der Transaktion erkannt werden, die das politische Verhalten hervorbringt.“ 

 

Die Gruppe der Künstler, die in der Ausstellung vereint sind, greift die dialektischen Pole politisch- poetisch aus verschiedenen Blickwinkeln auf, die ihre Grenzen und ihre Spannungen mit verschiedenen interdisziplinären Medien wie Malerei, Fotografie, Video, Skulptur, Performance und Arbeiten auf Papier behandeln. 

Die Ausstellung ist sowohl Konzept- als auch Inszenierungsweise in zwei Konstellationen unterteilt. 

 

Der politische Teil dreht sich um Pablo Picassos Zeichnungen von Guernica - die sogenannten Postscripts-, die heute noch ein Meisterstück und ein klares Beispiel für das Grauen und die Ungerechtigkeiten des Krieges sind. Sowohl die spanischen Künstler Santiago Sierra als auch Chus Garcia-Fraile werden im Dialog mit Picasso in einer wörtlichen und metaphorischen Weise eintreten: Während Sierra mit einem Foto aus der berühmten Reihe der Veterans of the War of Iraq, Afghanistan Facing the Wall den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Krieg präsentiert, vertieft sich Chus Garcia-Fraile in den Ursprung des Feuerwerkes und die Idee des Bildes als Kunstgriff, als Abbild der fesselnden Analogien zwischen realen Bombenangriffen und Feuerwerken. 

 

Im gleichen Teil der Ausstellung werden wir die Video-Perfomance Monument von Johanna M. Reich zeigen, in dem sie eine einfache deutsche Fahne malt, in der sie „literal“ verschwindet, sich drehend um Patriotismus und Nationalismus. 

 

Und schliesslich werden wir ein faszinierendes Bild des niederländischen Künstlers Erwin Olaf ausstellen, der Berliner Zwischenkriegsjahre, inszeniert in unübertroffener Atmosphäre. 

Jetzt, wo sich die Bombardierung von Guernica zum 80. Mal jährt, werden Picassos Zeichnungen einen eindrücklichen Dialog mit den Arbeiten von Santiago Sierra, Chus García-Fraile, Johanna Reich, Erwin Olaf eingehen. 

 

Während in der einen Konstellation der Werke das Politische offensichtlicher ist, vereint der „poetische Teil“ Werke in einer Art Ansammlung von Dali, Nicola Verlato, Josie McCoy, Gregory Herne und Johan Wahlstrom. Hier finden wir die politische Filterung durch die moderne Gesellschaft und Elemente wie Massenmedien, Berühmtheit und Social Life, in denen die Präsentation poetische Hinweise erlangt. 

 

Salvador Dalí ist ein äusserst politischer Künstler, obwohl dieser Teil seiner Karriere praktisch zum Schweigen gebracht wurde, da er sich nicht für die richtige Seite der Geschichte entschieden hatte. Ein Auslöser seines Berühmtheitskultes, Dali’s Profile of Time, ist ein offenes Werk, dass von Einsteins Relativitätstheorie bis zu poetischen Surrealisten reicht, in denen die einsamen Landschaften mit entfremdeten Charakteren Hand in Hand gehen. 

 

Sowohl Josie McCoy als auch Nicola Verlato vertiefen sich direkt in das Thema Celebrity und die Politik verwandelt sich in einen Celebrity Wettbewerb: Während Josie McCoy das Paar Ivana Trump und ihren Ehemann Jared Kushner porträtiert, erforscht sie die Möglichkeit der Entfremdung zwischen der Berühmtheit und dem Betrachter. Nicola Verlato dagegen bietet eine kritische, hyperrealistische Komposition, einen in fraganti Einblick des Ovaloffice des früheren Präsidenten Barack Obama. 

 

Gregory Herpe bietet heikle und poetische Schwarz-Weiss-Fotografien der heutigen Stadtlandschaften und von berühmten Persönlichkeiten wie Mick Jagger - wachsam betrachtet von französischen Militärs - und einem histrionischen Donald Trump. 

Schliesslich betritt auch der schwedische Künstler Johan Wahlstrom den Weg der Celebrity, der Massenmedien und vor allem der sozialen Medien, indem er Menschen in den unterschiedlichsten Situationen des Alltags darstellt, die auf eine phantasievolle Weise mit Konzepten wie „Hyperflexibilität“, „Mobilität“ und „Verfügbarkeit“ beschäfitgen, die der Schlüssel zum neoliberalen Mantra sind. 

 

Abweichend von Salvador Dali’s Profile of time haben wir in einer metaphorischen Weise eine Mauer konzipiert, die sich poetisch mit Politik, Celebrity und sozialen Medien beschäftigt. 

Die Ausstellung Politische Poetik erlaubt grundsätzlich, uns zu fragen, was die Rolle der Kunst in der Gesellschaft ist und wie die Kunst neue Wege und neue Ideen erforschen kann, die direkt oder indirekt in unsere Belange hineinspielen können. 

 

Paco Barragan, Petra Lossen und Dr. Leonhard Fopp sind sehr glücklich, diese Auswahl an Künstlern in einem so faszinierenden Dialog vereint zu haben. 

Vernissage: 

Die Gruppenausstellung war ab dem 11. November (Vernissage beginnt um 14.00 Uhr) in der Galerie Art & Business, Trittligasse 4, 8001 Zurich zu sehen. Sie dauerte bis 7. Januar 2018.