"Er ist ein ungestümer Maler. Seine Energie scheint den direkten Weg auf die Leinwand zu finden. Expressiv, roh, kraftvoll. Seine Malerei, eine eigentliche Bildwut, nährt sich am
gesellschaftlichen Alltag, am täglichen Zustand der Welt, sozusagen. Er "verarbeitet" Politik und Konsum, Werbung und Mode, Kunst und Trivialkultur unmittelbar in eine eigentümliche,
unverwechselbare Bildsprache. Die Art von "art brut" ist durchaus brutal. Aber aufgepasst: Dahinter verstecken sich malerische Delikatessen und ein Augenzwinkern, das in der Parodie mündet, und
ein Durchblick, ein analytischer Tiefgang, der erheiternd wie entlarvend wirkt. Andre Wilhelm malt das tägliche Welttheater. Und "Grand Guignol" platzt mit einer Präsenz auf die Bildfläche, die
unausweichlich wirkt und ein flackerndes Porträt der westlichen Sozietät zeichnet. Selten tun Krudheit, Spott und Border lines so gut."
Guido Magnaguagno, Director Tinguely-Museum Basel